Von der Idee zur Kampangne
Die Entstehung meiner DnD-Kampagne
Anfang 2024 wuchs in mir der Wunsch, eine komplexe und tiefgründige Dungeons & Dragons-Kampagne auf die Beine zu stellen. Ich suchte gezielt nach Spielern in meinem Freundeskreis und stellte ihnen meine Idee vor:
"Wir spielen Dungeons & Dragons, aber die Kampagne startet erst 2025. In der Zwischenzeit baue ich die Welt auf, und wir spielen eure Charakterhintergründe aus."
Um das Spielerlebnis einzigartig zu machen, legte ich einige besondere Regeln fest:
🔸 Alles war erlaubt, solange es regeltechnisch irgendwo abgedeckt und plausibel war.
🔸 Die Spieler durften sich nicht absprechen, welche Rassen und Klassen sie wählen.
🔸 Indirekte Rede ist zum Großteil verboten – Dialoge müssen vollständig ausgespielt oder zumindest angespielt werden.
Diese Änderungen führten zu einem völlig neuen Spielstil, der uns aus unserer Komfortzone herauslockte – und die Grundlage für eine epische Kampagne schuf.
Die Vorbereitung
Als ich ein ganzes Jahr für die Vorbereitung ansetzte, erntete ich zunächst ungläubige Blicke. Doch die Zeit verging schnell – und es gab mehr als genug zu tun.
Ich ließ mir die Charakterhintergründe zuschicken und entwickelte für jeden Spieler einzelne Szenarien, die sie organisch in die Welt einbetteten, ohne ihre Grundideen zu verändern. Diese Szenen spielten wir in Solo-Sessions aus.
Die Verknüpfung der unterschiedlichen Charaktere war eine der größten Herausforderungen – und zugleich eine der spannendsten. Meine Spieler entdecken durch Interaktionen geheime Verbindungen zwischen ihren Geschichten, was für Überraschungen, neue Dynamiken und mögliche Konflikte sorgt.
Neben den Charakteren bereitete ich die Welt im Detail vor: Städte, Länder, politische Strukturen und Organisationen. Selbst Tavernen erhielten individuelle Wirtsfamilien, Qualitätsstandards und eigene Speisekarten mit besonderen Extras, um in jeder Ortschaft eine einzigartige Atmosphäre zu schaffen.
Meine Kampagne beginnt nicht mit einer klassischen Bedrohung – sondern mit einer Katastrophe. Ich stellte mir vor: Was wäre, wenn der Bösewicht bereits gewonnen hätte?
So konnte ich eine Welt erschaffen, die von den Folgen dieses Ereignisses geprägt ist – mit etablierten politischen Gegebenheiten, wichtigen NSCs und reichlich Konfliktpotenzial.
Jede Woche stieg die Aufregung der Spielerschaft weiter an. Es wurde spekuliert, wer welche Rolle übernehmen würde, doch alle hielten sich an die Abmachung, nichts zu verraten. Die Spannung wuchs – bis sie am Spielstart ihren Höhepunkt erreichte.
Für einige Spieler war dies die perfekte Voraussetzung, um Täuschungen geschickt zu etablieren.
Der Start in kleinen Gruppen
Als ich bereit war, teilte ich meine fünf Spieler in zwei Gruppen auf. Sie erlebten gemeinsame Abenteuer, wuchsen zusammen und entwickelten ihre eigenen Dynamiken – mit Freundschaften, Feindschaften und Begegnungen mit ähnlichen NSCs.
Während die eine Gruppe harmonisch an der Erforschung der Katastrophe arbeitete, begann die andere, sich zunehmend zu misstrauen und eigene Ziele zu verfolgen.
Das Ergebnis: eigenständige Charaktere mit individuellen Lebenszielen – die ganz nebenbei versuchen, die Welt zu retten.
Das Zusammentreffen
Ich wurde ein Meister darin, Charaktere in unbequemen Situationen aufeinandertreffen zu lassen – so auch, als ich beide Gruppen vereinte.
Die eine Gruppe war emotional aufgewühlt und wollte einfach nur etwas trinken gehen, während die andere gerade einen Mann gerettet hatte, der genau diese Gruppe suchte.
Doch das vorherrschende Misstrauen erschwerte die Zusammenführung. Ein Charakter hatte es besonders schwer, als Sympathisant aufzutreten, und schnell entwickelten sich Konflikte. Trotz aller Spannungen verfolgten sie jedoch ein gemeinsames Ziel.
Anfangs sammelte die Gruppe Informationen von verschiedenen Organisationen. Doch dann konnte ich mich zurücklehnen – denn sie begannen, die Puzzleteile selbst zusammenzusetzen, Pläne zu schmieden und einander besser kennenzulernen.
Da jeder Charakter bereits eigene Erfahrungen in der Welt gemacht hatte, bot sich ihnen hier eine große Bühne, um ihre Geschichten zu entfalten.
Nun halten die Spieler die Fäden in der Hand und kämpfen sich gemeinsam durch die liebevoll vorbereitete Sandbox. Vieles bleibt improvisiert, doch die Spieler liefern Inspirationen, entwickeln kreative Lösungsstrategien und sind hochmotiviert, die Welt mitzugestalten – eine Welt, die sie mittlerweile in all ihren Facetten kennengelernt haben.
Das Abenteuer beginnt.